Auf vielen alten Gemälden, besonders bei der “niederländischen Schule”, erblickt man oft die fürstliche oder adelige Persönlichkeit unsere Jagdhunderasse in noch leicht abgewandelter Form. Diese Hunde werden häufig “Vogelhunde” genannt; sie sind wohl die Vorfahren all unserer langhaarigen Jagdhunde.
Die Vorsteh-Anlage war vermutlich nicht allen eigentümlich. So habe sich die langhaarigen Vorstehhunde neben den langhaarigen Stöberhunden entwickelt. Für viele Setter ist charakteristisch die Vorstehhaltung, dass sie in der Körperhaltung auf der Hinterhand zusammensinken und immer niedriger werden, während die Vorhand aufgerichtet und die Nase weit in den Wind gereckt ist. Dabei ist der Körper sehr angespannt und man sieht, dass dieser Hund von der Wildwitterung förmlich fasziniert ist. Diese Haltung hat der Rasse den Namen gegeben; er bedeutet wörtlich “Sitze”.
Der Gordon-Setter verdankt seinen Namen dem Herzog von Richmond und Gordon, der vor rund 160 Jahren in Schottland mit der Zucht eines kräftigeren, schwarzen Setters mit mahagoniroten Abzeichen begann. Anfangs kamen dabei auch noch einfarbig Schwarze oder schwarz-weiße und schwarz-weiß-rote “Gordon”-Setter zum Vorschein und es brauchte, wie beim Irish-Red-Setter, etliche Jahrzehnte konsequent-durchdachter Zuchtauslese, bis der heutige Farbschlag, “Schwarz mit Loh”, Ausschließlichkeitscharakter erhalten konnte.
Heute wird der Gordon-Setter sehr oft als reiner Familienhund gehalten. Oftmals frage ich mich deshalb:
Was faszinierd den “Laien” am Gordon-Setter?
- Dass er vor allem zu der elegantesten Erscheinungen in der Hundewelt gehört?
- Dass er draußen ein Draufgänger, im Hause hingegen ein anschmiegsame Gefährte ist?
- Sanftheit und Temperament vereint mit Selbstbewusstsein und Anhänglichkeit?
- Dass er sich trotz seiner Jagdpassion auch zum ruhigen, angenehmen Begleiter eignet?
Wie die meisten Rassen, braucht der Gordon-Setter ständig Kontakt zu seiner Menschen-Meute, die ihn täglich Spaziergänge gewährt und auch ihn als Kumpane zu einen Teil der Familie werden lässt, die mit ihm Freizeit teilt.
Wer kurz davor steht, sein Herz an den Gordon-Setter zu verlieren, fragt sich also – dem Hunde zuliebe – ob er wirklich genügend Zeit hat, um sich um den Vierbeiner zu kümmern und ihm entsprechend Liebe und Respekt zugeben.